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Verbindung von Holzbalken und Betonplatte für HBV-Decke

Verbindung von Holzbalken und Betonplatte für HBV-Decke

Im Rahmen des Forschungsvorhabens HOTON von Innogration GmbH gemeinsam mit dem Zimmereibetrieb Oster Dach und Holzbau GmbH wurde untersucht, welchen Einfluss die Verbindungsmittel auf den Bauablauf von HBV-Decken haben. Das Projekt wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

 

Die Erfahrungen der beiden Firmen mit diversen Projekten mit HBV-Decken hat dazu geführt, nach Lösungen zu suchen, wie der Ablauf bei der Herstellung von HBV-Decke vereinfacht werden kann.

 

  • Fertigung von HBV-Decken

 

Die vorgefertigten HBV-Decken lassen sich bei der Produktion weder dem Betonbau noch der Zimmerei eindeutig zuordnen. In einem aufwendigen Ablauf werden die Holzbalken von der Zimmerei bearbeitet und dann dem Fertigteilwerk übergeben. Für den Betonbau bleibt der „saubere“ Holzbalken ein Fremdkörper. Für die Produktion im Fertigteilwerk muss das Holz vor Verschmutzung geschützt werden.

 

  • Forschungsvorhaben HOTON

 

Im Rahmen des Forschungsvorhabens HOTON wurde nun ein neues Verfahren entwickelt. Der Holzbalken und die Betonplatte werden individuell auf die Baustelle geliefert und erst dort mit einander verbunden. Dazu braucht es ein spezielles Verbindungsmittel, welches die Toleranzen berücksichtigt, einfach einzubauen ist und hohe Kräfte übertragen kann.

 

  • Verbindungsmittel Betondübel

 

Bei dem neuen Verbindungsmittel handelt es sich um einen Betondübel. Trockener Faserbeton wird in einem entsprechend der Aussparung geformten Gewebebeutel geliefert. Mit dem Befeuchten wird der Beutel plastisch verformbar und passt sich der Geometrie der Aussparung an. Verdichtet wird der feuchte Beton im Beutel über eine ergänzende Schraube mit Ankerplatte. Aufgrund des großen Umfangs des Betondübels ist dieser nach dem Aushärten in der Lage, hohe Schubkräfte zu übertragen. Ein weiterer Vorteil des Betondübel in dem Gewebebeutel besteht darin, dass dieser sich jederzeit wieder von Holz und Beton lösen lässt. Damit sind die beiden Bauteile auch wieder voneinander zu trennen.

 

  • Lastversuch mit einer HBV-Decke

 

Nach Push-Out-Versuchen mit der neuen Verbindung wurde die Verbindung an einer größeren Platte im Labor getestet. Der Träger hat eine Länge von ca. 6.0m. Nur jeweils zwei Betondübel an den jeweiligen Auflagern waren ausreichend für einen leistungsfähigen Verbund von Betonplatte und Holzbalken.

 

Letzte Woche wurde der Versuchsträger im Labor der AZH – Aachener Zentrum für Holzbauforschung – der FH Aachen getestet. Das Verhalten der HBV-Decke unter der aufgebrauchten Beanspruchung entsprach den Erwartungen.

 

Diese Entwicklung trägt mit dazu bei, die Abwicklung von vorgefertigten HBV-Decken einfacher umzusetzen.